Übernachten in spanischen Klöstern und Pilgerherbergen
Die Kirche und der Glaube spielen in Spanien bis heute eine wichtige Rolle. Kein Wunder also, dass überall im Land, oftmals in landschaftlich sehr reizvollen Lagen, Klöster und andere kirchliche Einrichtungen wie Ermitas oder Santuaris zu finden sind. Viele dieser Einrichtungen bieten unter bestimmten Voraussetzungen Übernachtungsmöglichkeiten an. Dazu gehört beispielsweise dass der Gast nach spirituellen Erfahrungen sucht oder sich in einer geistlichen Ausbildung befindet. Einige Klöster gewähren nur in Notfällen eine Unterkunft, andere haben Übernachtungsgäste als willkommene Einkommensquelle entdeckt, nehmen aber nur Männer bzw. nur Frauen auf.
Klosterübernachtungen geben einen guten Einblick in das religiöse Leben Spaniens, zumal sich die Unterkünfte oftmals in ehemaligen Klosterzellen befinden. In Gemeinschaftsräumen ist es möglich, mit den Brüdern oder Schwestern ins Gespräch zu kommen, Gebetsräume bieten Rückzugsmöglichkeiten und Gelegenheit zur innerlichen Einkehr. Übrigens: Längst nicht jedes Kloster bietet ausschließlich karge, enge Zimmer. Einige Einrichtungen wie beispielsweise die Ermita de Sant Miquel bei Montuiri auf Mallorca verfügen über etwas teurere, aber auch besser ausgestattete Zimmer und warten sogar mit einer Verpflegung in einem angeschlossenen Restaurant auf.
Neben Klöstern & Co gibt es aber auch zahlreiche Pilgerherbergen, die insbesondere entlang des Jakobsweges eine Unterkunft für die Nacht bieten. Übernachten kann dort nur, wer einen Pilgerausweis vorweisen kann. Die staatlich, kirchlich, kommunal oder privat verwalteten Herbergen bieten kostenlos oder gegen ein relativ kleines Entgelt eine sehr einfache Schlafstätte – schlimmstenfalls eine einfache Matratze – in einer Gemeinschaftsunterkunft. Reservierungen sind lediglich in Privatherbergen möglich. Wer ausgerechnet zur Hauptreisezeit pilgert muss bei voller Belegung damit rechnen, entweder abgewiesen zu werden oder einen Schlafplatz auf dem Boden zugewiesen zu bekommen.