Santillana del Mar
Ein mittelalterliches Kleinod ganz in der Nähe von Santander ist das Städtchen Santillana del Mar, das auch gern mit dem deutschen Rothenburg ob der Tauber verglichen wird. Tatsächlich haben beide Städte gemein, dass ihre mittelalterliche Altstadt noch außergewöhnlich gut erhalten ist – und dass sich besonders im Sommer Touristen en masse davon überzeugen wollen.
Am Meer liegt die Stadt schon lange nicht mehr, wohl aber am Jakobsweg. Wer die denkmalgeschützte Altstadt betritt – Autofahren ist strengstens verboten – fühlt sich sofort in eine andere Zeit versetzt: Mehr als 30 herrschaftliche Adelssitze reihen sich entlang der Hauptgassen aneinander, üppiger Blumenschmuck sorgt für etwas Leben zwischen den alten Gemäuern. Zu den Schmuckstücken der Altstadt zählen u.a. die aus dem 14./15. Jahrhundert stammenden Turmbauten Torre de Merino und Torre de Don Borja, aber auch das barocke Palais Casa de los Hombrones. Einige der schmucken Paläste, etwa der Palacio de Barreda-Bracho oder die Casa de Valdivieso, sind heute liebevoll restaurierte Hotels.
Einer der Höhepunkte eines Besuchs in Santillana del Mar ist unzweifelhaft die Stiftskirche Santa Juliana: Das romanische Prachtstück geht auf eine Klosteranlage aus dem 8. Jahrhundert zurück.
Lediglich etwa zwei Kilometer von Santillana del Mar entfernt stößt man auf die „Sixtinische Kapelle des Paläolithikums“, die Höhlen von Altamira. Die mehr als 15.000 Jahre alten Felsmalereien von Bisons, einem Wildpferd, einer Hirschkuh und einem Wildschwein in Rot-, Braun- und Ockertönen sind heute weltbekannt und stehen wie die gesamte Höhle unter dem Schutz der UNESCO. Leider ist es seit 1979 nicht mehr möglich, die Original-Höhle zu betreten – Schimmel durch Holzgeländer und die Feuchtigkeit in der Atemluft der Besucher setzten den Kunstwerken zu stark zu. Neben der Original-Höhle kann man jedoch einen originalgetreuen Nachbau besichtigen.