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Lanzarote in 3 Tagen

Die Geschichte der Insel Lanzarote

Bereits im Altertum vor rund 2.000 Jahren war die Kanarische Insel Lanzarote besiedelt, damals herrschten die Phönizier dort, welche auf der Suche nach dem begehrten Farbstoff Orchilla waren. Weil jedoch kaum archäologische Überreste gefunden wurden, weiß man bis heute nicht wirklich viel über die Vergangenheit der Insel. Fest steht allerdings, dass Lanzarote vor seiner Eroberung durch Spanien auch von den Mahos bevölkert wurde, einem Stamm, der von den Berbern abstammt. Sie lebten überwiegend von der Viehzucht, aber auch von der Landwirtschaft. Angebaut wurden unter anderem Weizen und Gerste, was beides gemahlen bzw. geröstet und danach weiterverarbeitet wurde. Die Getreidearten stellten den Gofio, die Basis der Mahos-Ernährung dar. Auch Fischfang wurde betrieben, allerdings nur in den Küstengebieten, da sie keine Boote verwendeten. Gehaust wurde, wie in der Steinzeit, in natürlichen Höhlen oder auch in einfachen Hütten.

Lanzarote

Lanzarote ©iStockphoto/Allard1

Im Jahr 1730 öffnete sich ganz in der Nähe des kleinen Ortes Yaiza aus heiterem Himmel die Erde – ein neuer Vulkan entstand, welcher die Landschaft des südlichen Teils von Lanzarote komplett veränderte. Mehr als 10 Orte wurden vollständig zerstört, in den Folgejahren darüber hinaus fast ein Viertel der gesamten Inselfläche mit Lava überschüttet, was das Verschwinden der Anbauflächen und Viehweiden mit sich brachte. Viele Menschen wanderten auf die Nachbarinseln, wie Teneriffa oder Gran Canaria, aus. Erst einige Jahrzehnte entstand der landwirtschaftliche Betrieb erneut. Man nutzte den nun nährstoffreichen Lavaboden für den Anbau von Kartoffeln, Tomaten und anderen Gemüsepflanzen, die von Seefahrern aus Amerika mitgebracht wurden.

Ab dem 20. Jahrhundert übernahm der Fremdenverkehr die wirtschaftliche Entwicklung der Insel. Vor allem der damalige Präsident der Insel, José Ramirez, sowie César Manrique spielten dabei eine entscheidende Rolle. Sie waren dazu in der Lage, einen Tourismus zu schaffen, welcher nicht nur auf Massentourismus ausgerichtet war, sondern sich auf kleine Orte beschränkte, um die Schönheit und Idylle der Insel, für die sie bis heute bekannt ist, bestmöglichst zu bewahren.

Geographische Informationen zu Lanzarote

Lanzarote ist die nordöstlichste Insel des Kanarischen Archipels. Sie befindet sich rund 130 km vom Festland Afrikas entfernt und basiert auf einem rein vulkanischen Ursprung. Die Gesamtfläche der Insel beträgt rund 800 km², was sie zur viertgrößten aller Kanarischen Inseln macht. Die typische Landschaft Lanzarotes lässt sich zu Recht als bizarr und mondartig beschreiben: Es gibt nur sehr wenige Bäume oder grün bewachsene Flächen, viel mehr dominiert die schwarze Lavamasse die Insel – Reisende fühlen sich an vielen Orten oft wirklich wie auf den Mond versetzt. Für dieses Bild sind die beiden großen Vulkanausbrüche in den Jahren 1730 und 1736 verantwortlich, die mit ihren Lavaströmen einen großen Teil der Insel unter sich begruben.

In dieser Zeit entstanden jedoch auch die so genannten Montanas del Fuego, die Feuerberge. Sie zählen heute zu den wichtigsten Attraktionen der Insel und befinden sich im Nationalpark Parque Nacional de Timanfaya.

In den späten 1970er-Jahren begann sich der Fremdenverkehr auf der Insel deutlich zu erweitern. Insgesamt schuf man drei große touristische Ferienorte: Puerto del Carmen ist einer davon und gilt bis heute als der bedeutendste. Er liegt nicht weit vom Flughafen Lanzarotes entfernt etwas südlich von der Hauptstadt Arrecife. Ein weiterer beliebter Urlaubsort ist Costa Teguise, der sich etwas nördlich von Arrecife befindet, und auch Playa Blanca, was im Süden liegt und für seinen schönen Ausblick nach Fuerteventura bekannt ist, wird gerne von Reisenden aus aller Welt besucht.

Heute ist die Infrastruktur Lanzarotes sehr gut ausgebaut. Es gibt neben einer sehr großen Anzahl an Unterkünften jeder Preisklasse auch eine hohe dichte an gastronomischen Einrichtungen wie Restaurants, Cafés, Bars, Kneipen, Diskotheken und weiteres. Weil Lanzarote auch bezüglich seiner Strände sehr viel Abwechslung bietet und über sowohl große als auch kleinere Strandabschnitte verfügt, findet jeder für sich das Passende. Wer jedoch auf der Suche nach Stränden mit schwarzem Sand ist, wird enttäuscht werden: Lediglich in einigen kleinen Buchten ist dieser noch zu finden, die meisten Strände zeichnen sich heute durch goldenen bis sehr hellen Strand aus.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote

Obwohl Lanzarote nicht sehr groß ist, bietet die Insel eine Vielzahl an interessanten Sehenswürdigkeiten.

Die Timanfaya Feuerberge

Die Montanas del Fuego, wie die Feuerberge auf Spanisch heißen, zeichnen sich durch einen unverwechselbaren Reiz aus: Sie wirken bizarr, karg, apokalyptisch und trotzdem wunderschön. Die Vulkanlandschaft des Timanfaya Nationalparks entdeckt man am besten selbst bei einer Wanderung durch die weitläufige Natur.
Die geologische Entwicklung Lanzarotes lässt sich um rund 20 Mio. Jahre zurückverfolgen, in dieser Zeit wurde sie mehrfach von starken vulkanischen Aktivitäten geprägt und ständig in ihrem landschaftlichen Bild verändert.

Im Jahr 1974 erklärte man die Region aufgrund ihrer natürlichen Besonderheiten zum Timanfaya Nationalpark. Er ist rund 51 km² groß und befindet sich im südlichen Teil von Lanzarote ganz in der Nähe der kleinen Stadt Yaiza. Die beeindruckende Vulkanlandschaft Timanfaya fasziniert auch heute noch Reisende aus der ganzen Welt: Bizarre Gesteinsformationen, geothermische Veränderungen und sogar beeindruckende Vulkanröhren zeichnen die Gegend aus.

Die Jameos del Agua

Die Jameos del Agua befinden sich unter einem riesigen Lavafeld im nördlichen Teil von Lanzarote. Dort, wo der Erdboden sich einst öffnete, entwarf der Architekt und Künstler Cesar Manrique eine faszinierende Welt mit Pflanzen, Musik und Licht. Vor rund 3.5000 Jahren ließen kräftige Eruptionen, die vom Vulkan Monte de la Corona ausgingen, den gesamten Norden der Insel beben und schuf somit eine beeindruckende Landschaft mit Feldhöhlen und verwinkelten Gangsystemen – genau dort befinden sich heute die Jameos del Agua.

Der Name dieser Grotten geht auf die Altkanarier zurück, welche den Tunnelabschnitt – der an zwei Stellen einbrach – so nannten. Die einzelnen Hohlräume sind mit Wasser gefüllt und durch einen sich unterirdisch befindenden Salzwassersee verbunden. Dieser wird wiederum vom Atlantischen Ozean gespeist. In diesen Grotten kann man nicht nur mehrere Restauraants und Bars besuchen, sondern sogar in einem einzigartigen Swimmingpool baden – all dies ist das Werk des Künstlers Cesar Manrique, der damit einen wahren Touristenmagneten schuf, welcher im Sommer gut besucht ist.

Beliebte Badeorte auf Lanzarote

Das Badeparadies Puerto del Carmen liegt im östlichen Teil Lanzarotes und gilt heute als einer der beliebtesten Ferienorte der Insel. Sowohl Badefreunde als auch Nachtschwärmer kommen bei einem Besuch voll auf ihre Kosten, denn es gibt ein breites Angebot an gastronomischen Einrichtungen und Freizeitaktivitäten. Insgesamt sind die Strände rund sechs Kilometer lang und von einer mondänen Promenade, der Avenida de las Playas, gesäumt. Sie verbindet die drei wichtigsten Beuirke des Ferienorts, nämlich den historischen Teil von Puerto del Carmen, die lebendige Playa Grande und die Playa Matagorda.

Puerto del Carmen ist besonders für junge Reisende ein attraktiver Ort, da es immer etwas zu erleben gibt und der Ort über zahlreiche Restaurants, Pubs, Bars und Diskotheken verfügt.
Die traumhaften Naturstrände von Puerto del Carmen laden darüber hinaus zu einem erfrischenden Bad ein.

Als eines der schönsten Dörfer in ganz Spanien gilt bis heute der kleine Ort Yaiza im Süden der Insel. Er zeichnet sich durch weiß getünchte Häuser, sehr gepflegte Palmenalleen und durch ein sehr idyllisches Stadtbild aus. Yaiza bietet sich ideal für einen Tagesausflug an: Der historische Ortskern mit einer kleinen Kirche, der Nuestra Senora de los Remedios, und vielen denkmalgeschützten Gebäude ist optimal für einen Spaziergang geeignet. Auch wer sich für Kunst interessiert, wird Yaiza lieben: Interessante Werke kanarischer Künstler kann man sich in der Casa de Cultura genauer ansehen.

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