La Rioja
La Rioja (kurz für „Rio Oja“) ist eine kleine spanische Provinz, kaum doppelt so groß wie das Saarland, mit kaum halb so vielen Einwohnern. Es wird im Norden vom Baskenland begrenzt, im Osten von Navarra, von beiden übrigens durch den Ebro getrennt, im Süden von Aragón und im Westen schließlich von Kastilien-León. Die Provinz weist zum Nordosten hin ein hügeliges Terrain auf, das in Richtung Südwesten zu den hohen Gipfeln des Iberischen Gebirges bis zu 2.371 Meter ansteigt. Diese geschützte Lage schirmt die Feuchtigkeit aus dem Norden gut ab, lässt die Winter nicht zu kalt, die Sommer nicht zu heiß werden. Es verwundert also nicht, dass hier eines der bedeutendsten Weinbaugebiete Europas liegt.
Schon im Altertum war diese Region für den Weinbau auserkoren worden, selbst unter maurischer Herrschaft wurde der Weinbau – zu „medizinischen“ Zwecken freilich – fortgeführt. Der Kalksteinboden der relativ sanft aufsteigenden Hügel und Hänge am Flussufer ist für intensive Landwirtschaft nicht übermäßig geeignet, aber dafür sehr locker und bietet den überwiegend angebauten Tempranillo-Rotweinreben ein ideales Mikroklima.
Die kleine Provinzhauptstadt Logroño mit ihren knapp 150.000 Einwohnern liegt direkt im Tal des in ganz La Rioja sehr schnell fließenden Ebros, der dort aus den Bergen des Iberischen Gebirges hervortritt. Mit ihren schönen historischen Brücken war sie ein wichtiger Flussübergang des Jakobswegs. Die Brücken und die Stadt sind zwar häufig wieder zerstört worden – der Pilgerweg, der Wein und die hübschen Weingüter („Bodegas“) der Umgebung jedoch sind bis heute geblieben. Nach einer – auch kurzfristigen telefonischen – Voranmeldung kann man viele der Bodegas übrigens auch besichtigen und dabei Wein und andere lokale Spezialitäten (Spargel, Schinken, frische Pilze) verkosten. In La Rioja finden sich auch einige sehr schöne Radwanderwege, sodass man die sehr liebliche Landschaft mit ihren immer wieder auftauchenden Kreidefelsen in Ruhe erkunden kann.