Flora und Fauna Spaniens
Von den riesigen Waldgebieten der Iberischen Halbinsel ist heute nicht mehr viel zu sehen: Im Laufe der Jahrhunderte holzten die Spanier ihr Land weiträumig ab – das Holz wurde schließlich für Schiffe gebraucht, die Schätze aus den Überseekolonien transportieren sollten. Lediglich in den kühleren und feuchteren Regionen Nordspaniens findet man heute noch immergrüne Laubwälder. In höheren Gebirgslagen stößt man auch auf Nadelwälder, die in besonders abgelegenen Regionen seltenen Tieren wie dem Iberischen Wolf, Braunbären, Schleichkatzen, Luchsen und anderen Wildkatzen ein Zuhause bieten. Sehr interessant sind auch die uralten Korkeichenwälder unweit der Weinbauregionen, die oftmals auch den für Nordspanien typischen Schweinen als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen – zur Freude vieler Feinschmecker, die sich mit Genuss über den Schinken der so gemästeten Tiere hermachen.
Je trockener die Regionen, desto karger wird die Landschaft: Grüne Hügel werden von weitläufigen trockenen Grasflächen abgelöst, schattige Wälder von knorrigen Pinien, Agaven und Oleander und je näher man dem Meer kommt, desto häufiger sieht man auch Palmen. Als wahre Paradiese präsentieren sich Schutzgebiete wie etwa der in Andalusien gelegene Nationalpark Coto de Doñana: Der Park, übrigens auch ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und Ornithologen, ist nicht nur Spaniens wichtigstes Feuchtgebiet mit zahlreichen Dünen und ganz charakteristischen Strauchformationen. Hier leben auch zahlreiche Reptilien, Fische, Reiher, Kormorane, Flamingos – und viele der stark bedrohten Pardelluchse.
Landschaftlich interessant präsentieren sich in jedem Fall die spanischen Inseln, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Während beispielsweise auf Gran Canaria das ganze Jahr über kaum Temperaturschwankungen zu verzeichnen sind und alle Pflanzen in Blüte stehen – nicht umsonst heißt das Eiland auch „Insel des Frühlings“ – spürt man den Wechsel der Jahreszeiten auf den Balearen schon deutlicher. Dafür bezaubert Mallorca beispielsweise im beginnenden Frühjahr mit saftig grünen Feldern und der mittlerweile schon legendären Mandelblüte, die die Insel jedes Jahr in eine Wolke aus zart duftenden, rosa Blüten hüllt.
Übrigens: Auch unter Wasser hat Spanien jede Menge Sehenswertes zu bieten, angefangen von spektakulären Steilwänden und Schiffswracks über riesige Fischschwärme bis hin zu Schildkröten, Barracudas und Korallenriffen.