Cuenca
Willkommen in Cuenca – auf dem Weg von Madrid zur Costa del Azahar
Die Stadt Cuenca befindet sich im Landesinneren Spaniens. Sie liegt in der Autonomen Region Kastilien-La Mancha und hat rund 56.100 Einwohner. Die zentrale Lage zwischen Madrid und Valencia macht Cuenca zu einem interessanten Zwischenstopp für die Durchreise von der Hauptstadt zur Küste.
Verbindung zweier Schluchten – außergewöhnliche Lage des historischen Zentrums
In Spanien gibt es eine Provinz mit demselben Namen. Cuenca ist die Hauptstadt dieser Provinz. In geographischer Hinsicht ist sie zwischen der Cuenca-Gebirgsregion und der La-Mancha-Ebene zu finden. Zahlreiche Touristen sind fasziniert von der Lage des historischen Zentrums, welches sich auf einem felsigen Plateau befindet und die Schluchten der Ströme Júcar und Huécar miteinander verbindet. Die Wetterverhältnisse in Cuenca werden von einem kontinentalen Klima geprägt.
Faszinierende Altstadt in malerischer Lage und eine völlig andere Ausrichtung im Tal – Cuenca zwischen Tradition und Moderne
In der Römerzeit lebten nur sehr wenige Menschen in Cuenca. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde die Stadt von den Mauren erobert. Ihnen wurde die günstige Lage für strategische Zwecke bereits nach kurzer Zeit bewusst. Aus diesem Grund errichteten sie eine Festung und nannten sie Kunka. Die arabischen Einflüsse kann man heute noch sehr gut erkennen. Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Cuenca sind die „hängenden Häuser“, die in Spanien unter der Bezeichnung „las casas colgadas“ bekannt sind. Der Wohnraum ist in dieser Stadt äußerst knapp. Das liegt in erster Linie an den beiden Schluchten, die viel Platz einnehmen. Aus diesem Grund gibt es in der Altstadt eine Vielzahl an engen Gassen, die an manchen Stellen recht steil und kurvig sind.
An der Brücke Puente de San Antón lassen es sich die Menschen nicht nehmen, einen Blick auf die Pfarrkirche Nuestra Señora de la Luz zu werfen. Die Kirche San Felipe Neri überzeugt die Besucher mit ihrem Schmuck im Innenraum, der aus den Phasen des Barock und Rokoko stammt. Sie tritt besonders in der Karwoche in Erscheinung, wofür die Gesänge des traditionellen Miserere auf der Freitreppe sorgen.
Die Moschee von Cuenca ist schon lange nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form existent und wurde im Laufe der Jahre durch die gotische Kathedrale Nuestra Señora de Gracia ersetzt. Dieses Gotteshaus ist eine außergewöhnliche Erscheinung und beinhaltet Elemente aus mehreren Baustilen. Sie ist an Abwechslung kaum zu überbieten und gehört völlig zu Recht zu den beliebtesten Bauwerken der Stadt.
Das Bild der Neustadt zeichnet sich durch eine Reihe von moderneren Gebäuden aus, die hauptsächlich für Wohnzwecke genutzt werden. Dieser Stadtteil befindet sich im Tal des Flusses Júcar. Viele Besucher schwärmen von den atemberaubenden Aussichtspunkten der Altstadt auf dem Felsplateau und machen gerne Bilder von der wunderschönen Umgebung. Im Jahr 1996 wurde die Innenstadt in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen und erfreut sich mittlerweile bei vielen Touristen großer Beliebtheit.
Auf den Spuren der Mauren – die schönsten Bauwerke von Cuenca
Ein bekanntes Bauwerk in Cuenca ist gotisch-normannische Kathedrale, welche die Menschen mit ihrer beeindruckenden Fassade auf Anhieb in ihren Bann zieht. Die Bauarbeiten dauerten lange und kamen schließlich nach rund 400 Jahren harter Arbeit im 16. Jahrhundert zum Abschluss. Die beiden Türme existieren nicht ganz so lange. Sie wurden erst im 20. Jahrhundert erbaut. Zuvor besaß die Kirche bereits einen anderen Turm, der jedoch 1902 einstürzte. Zu den Highlights gehören der Kapitelsaal, die Kapellen und der Altar.
Die Kathedrale befindet sich an der Plaza Mayor. In unmittelbarer Nähe liegt das Rathaus, welches auf Spanisch „Ayuntamiento“ heißt und ein Vertreter des barocken Architekturstils ist. Es stammt aus dem Jahr 1762. Manche Touristen nutzen die Gelegenheit und nehmen die Durchgänge vom Rathaus, welche zu zwei der schönsten Straßen der Stadt führen. Dabei handelt es sich um die Calle Mosen Diego de Valera sowie die Calle de Santa Maria. Wenn man links von der Kathedrale über die Plaza Mayor geht, erreicht man nach wenigen Metern die Calle de Julián Romero und bekommt entlang der Schlucht des Flusses Huécar einen traumhaften Ausblick geboten.
Ebenfalls im Zentrum der Altstadt befindet sich der Bischofspalast von Cuenca, der sich über die einstigen Häuser des Domkapitels erstreckt. Die ältesten Teile wurden im 13. Jahrhundert errichtet. Bis das Gebäude fertig war, dauerte es ungefähr 200 Jahre. Die Tür am Haupteingang hat ein auffälliges Merkmal. Es handelt sich um das Wappen von Flores Osario, einem Bischof, der als Stifter fungierte.
Ein weiterer Höhepunkt ist am steilen Hang der Schlucht des Júcar zu sehen. Dabei handelt es sich um die gotische Kirche Iglesia de San Miguel, die mit ihrer zauberhaften Mudejar Decke eine wahre Augenweide ist. Am höchsten Punkt der Stadt befindet sich ein alter Wachturm, der aus der Zeit der Mauren stammt und den Namen Torre Mangana trägt. Von der christlichen Festung ist nicht mehr viel zu sehen. Allerdings sind die erhaltenen Teile wie z. B. die beiden Rundtürme, der Bogen der Eingangstür und die Fragmente der Stadtmauer ein wunderbarer Anblick und auf jeden Fall eine Besichtigung wert.
Die Museen von Cuenca – interessante Einblick in die Geschichte der Stadt
Menschen, die ein großes Interesse an historischen und kulturellen Begebenheiten zeigen, sollten auf alle Fälle eine Reihe an Museen in Cuenca besuchen. Die Auswahl groß und vielseitig, sodass den meisten Touristen die Entscheidung richtig schwer fällt.
Seit 1966 ist Cuenca die Heimat des äußerst wichtigen Museums für Abstrakte Spanische Kunst, welches den Experten unter der Bezeichnung „Museo de Arte Abstracto Español“ ein Begriff ist. In diesem Museum befindet sich eine aufregende Sammlung von Werken aus der abstrakten Kunst, die eine große Popularität genießt. Die zahlreichen Gemälde und Skulpturen wurden von den landesweit bekanntesten Vertretern der abstrakten Kunst erstellt.
Auf die Liebhaber der Archäologie wartet in der Casa del Curato ein echter Leckerbissen. Im Museo de Cuenca können sie nicht nur eine Vielzahl an archäologischen Funden bestaunen, sondern erfahren auch die wichtigsten Details über die Geschichte der Provinz. Nach Ansicht zahlreicher Besucher ist die Münzsammlung das große Highlight in diesem Museum.
Die zeitgenössische Kunst hat im alten Karmeliten-Kloster aus dem 17. Jahrhundert mit der Fundación Antonio Pérez eine schöne Heimat gefunden. Dort befinden sich nicht nur Werke von einheimischen Künstlern, sondern auch Arbeiten von internationalen Vertretern wie Andy Warhol. Der außergewöhnliche Standort spricht für einen Besuch des Wissenschaftsmuseum La Mancha. Schließlich kann nicht jeder von sich behaupten, dass er ein Museum in einem Gebäude, welches früher ein Obdachlosenheim war, besucht hat. Die Aufteilung erfolgt in insgesamt vier Säle sowie ein Planetarium. Die wissenschaftlichen Thematiken sorgen für einen spannenden, kurzweiligen Aufenthalt. Um die Einzigartigkeit und Biodiversität von Kastilien-La Mancha geht es im Museum Ars Natura, welches auf der Erhebung Molina seinen Schauplatz hat und zwei Teile beinhaltet. Das Museum ist der erste Teil. Als zentrales Thema werden die neun Einheiten der Region behandelt. Der botanische Garten, der mit seinen farbenfrohen Pflanzen die Liebhaber der Natur verzaubert, ist im zweiten Teil ein gelungener Kontrast zum Museum.
Ausflüge mit der Bahn – ein erlebnisreiches Wochenende in Madrid oder Valencia als zusätzlicher Anreiz für einen Aufenthalt in Cuenca
Es gibt einen Bahnhof in Cuenca. Viele Touristen kaufen sich ein Ticket nach Madrid und fahren mit dem Zug in die spanische Hauptstadt, die in 50 Minuten erreichbar ist und in kultureller Hinsicht eine Menge zu bieten hat. Ebenfalls sehr beliebt sind die Ausflüge nach Valencia. Die Entfernung zur Metropole an der spanischen Ostküste beträgt ca. 200 km. Besucher aus dem In- und Ausland genießen nach einer ausgiebigen Sightseeing-Tour die erholsamen Stunden an den feinsandigen Stränden der Costa del Azahar und lassen sich nach der Ankunft nur zu gerne ein Glas frisch gepressten Orangensaft schmecken.
Ein weiterer interessanter Tipp bezüglich eines Ausflugs ist die Ciudad Encantada. Diese eindrucksvolle Landschaft befindet sich rund 36 km von Cuenca entfernt und versetzt die Besucher immer wieder in Erstaunen. Mit ihren bizarren Felsformationen, die eine große Ähnlichkeit mit Tieren und diversen Gegenständen aufweisen, zieht sie die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich und entführt sie in eine völlig andere Welt, die ihnen bis zum Zeitpunkt des Aufenthaltes noch nicht bekannt war. In dieser Gegend herrscht die Natur über den Menschen, der von diesem faszinierenden Spektakel so richtig überwältigt wird.
Cuenca ist zwar kein sonderlich bekannter Urlaubsort in Spanien, hat sich jedoch im Laufe der Jahre zu einem echten Geheimtipp entwickelt. Sie ist der beste Beweis dafür, dass die Iberische Halbinsel weitaus mehr zu bieten hat als Madrid, Barcelona und die ganzen Touristenhochburgen an der Costa Brava, an der Costa del Sol sowie der portugiesischen Algarve. Cuenca bietet zahlreichen Touristen die Möglichkeit, Spanien von einer neuen Seite zu entdecken und wertvolle Erfahrungen in die Heimat mitzunehmen.