Skip to main content

Topografie in Spanien

Das spanische Festland assoziieren die meisten Besucher mit langen, feinen Stränden und weiten Ebenen. Tatsächlich wird es jedoch durch die einzelnen Gebirgszüge geprägt. Die Kantabrische Kordillere blockt im Norden die kalten Winde vom dahinterliegenden Kastilien und León ab und lässt dabei die Regenmassen abregnen. Entsprechend trifft man als Besucher im Norden auf saftig grüne teils sehr schroffe Berghänge, die mitunter steil ins Meer abfallen. Man fühlt sich dann an norwegische Fjorde erinnert, denn auch hier existiert nur ein schmaler ebener Küstenstreifen und man kann mitunter wunderschöne Wasserfälle in den teils dicht bewaldeten, häufig nebligen Berghängen entdecken.

Topografie in Spanien

Topografie in Spanien ©iStockphoto/jessicahyde

Weiter südlich schließt sich die ausgedehnte, mehr als ein Drittel des Landes einnehmende Hochebene, die Meseta Central, an. Auf etwa 600-700m Höhe gelegen durchzieht sie Kastilien und León bis hinunter nach Kastilien-La Mancha. Dabei wird sie in der Mitte vom Iberischen Scheidegebirge in eine Nord-Meseta und eine Südmeseta unterteilt. Im Osten wird sie vom Iberischen Gebirge von der Ebro-Tiefebene und den dahinterliegenden Pyrenäen abgegrenzt. Südwestlich der Meseta liegen die großen, von einigen im Sommer zu Rinnsalen degradierten Flüssen durchzogenen Tiefebenen der Extremadura und Andalusiens, an die sich weiter östlich dann die Betische Kordillere (mit der Sierra Nevada) anschließt, die sich bis nach Valencia zieht.

Die Baleareninseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera weisen eine teils gebirgige (Mallorcas Inselnorden) bzw. hügelige Oberfläche auf (Mallorcas Süden, Menorca, Ibiza). Sie sind nur etwa 170km (Mallorca-Barcelona) bzw. 90km (Ibiza) vom Festland entfernt und bieten neben der teils zerklüfteten Küstenlinie auch wunderschöne versteckte, sandige Badebuchten und langgezogene Natursandstrände.

Die zwei großen Kanareninseln Teneriffa und Gran Canaria sind sich in ihrer Topografie ähnlich – die zentralen Gebirgsmassive trennen den regenreicheren Inselnorden vom dafür sonnenreichen Inselsüden. Die beiden nicht komplett mit Vegetation bedeckten Inseln weisen eine zerklüftete Oberfläche auf, die einerseits durch die vulkanische Entstehungsgeschichte, anderseits auch durch reißende Sturzbäche (Barrancos) geprägt ist. Auf Teneriffa dominiert zudem der ruhende, über 3.700m hohe Vulkan Pico del Teide samt einer an eine Mondlandschaft erinnernden Caldera, die Jahr für Jahr aufs Neue von staunenden Touristen besucht wird.

Lanzarote ist eine vom halbaktiven Vulkanismus geprägte, aber sehr trockene und vegetationsarme Insel. La Palma und El Hierro sind dagegen das glatte Gegenteil – grün und fruchtbar-hügelig. Fuerteventura ist ebenso hügelig – auf der ältesten kanarischen Insel wirkt schon seit Jahrmillionen die Erosion formgebend auf die alten Vulkane ein.

Top Artikel in Geografie Spaniens